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Vom fortschreitenden Verfall und drohenden Abriss
zum offenen Denkmal

Wohl bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Freiherren von Elverfeldt bevorzugten inzwischen das Haus Villigst bei Schwerte als Wohnsitz, wurde dem baulichen Zustand des Hauses Herbede nicht die erforderliche Aufmerksamkeit gewidmet.

Von 1838 an wurden einige Räume des Hauses Herbede an die Familie Wiele verpachtet, die das Haus über Generationen hinweg bis 1922 verwaltete.

Postkarte 1907

Von 1914 an bewohnten, nach Umbau im Inneren, einige angesehene Herbeder Familien das Haus, darunter die Familien Richter, Knust, von Sondern und Stratmann, die sich redlich Mühe gaben, den baulichen Verfall aufzuhalten und das Haus bewohnbar zu halten. Nach dem Auszug der Familie Richter bewohnte von 1917 bis zu seinem Tod 1966 der Werks-direktor der Firma Dittmann & Neuhaus, Heinrich Langen, einen Teil des Erdgeschosses, seine Tochter Margarete zog 1970 aus. Langen ließ einen Teil der Außenanlagen neu gestalten. In den zwanziger Jahren wurde die Restgräfte zur Ruhrseite hin mit Schlacke der Firma Dittmann & Neuhaus verfüllt. Von 1972 bis 1985 diente Haus Herbede Werksangehörigen der Firma Dittmann & Neuhaus, überwiegend ausländischen Arbeitnehmern, als Wohnhaus.

Tor zum Burghof vor der RestaurierungIm Jahre 1922 wurde Haus Herbede von den Erben der letzten von Elverfeldts zu Herbede an die benachbarte Firma Dittmann & Neuhaus verkauft. Diese blieb Eigentümerin des Hauses bis Ende 1984.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Instandhaltung des Anwesens mehr und mehr vernachlässigt und die Bausubstanz des Hauptgebäudes verfiel zusehends.

Im Jahre 1981 wurden Verkehrsplanungen bekannt, die unter anderem einen Abbruch des Hauses Herbede vorsahen. Westlicher Erker von 1636 und 1984/1988Infolge dieser bedrohlichen Nachricht wurde im Jahre 1982 der „Förderverein Haus Herbede“ gegründet, treibende Kraft dieser Initiative war Bruno J. Sobotka. Vereinsziel war es, das Haus Herbede zu erhalten und seine Zukunft zu sichern. Die Initiative hatte Erfolg. In zähen Verhandlungen konnten die Voraussetzungen für den Erwerb, die Sanierung und die Umnutzung des Anwesens geschaffen werden.

Zum 01.01.1985 wurde Haus Herbede von der Freizeitzentrum Kemnade GmbH erworben, um es vor dem weiteren Verfall zu retten. Bis Spätsommer 1988 wurde Haus Herbede mit Hilfe

.  der Bundesanstalt für Arbeit,
.  des Landes Nordrhein-Westfalen
.  des Kommunalverbandes Ruhrgebiet,
.  des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Stadt Witten,
.  des Fördervereins Haus Herbede e. V. und
.  des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege

saniert und restauriert.

Haus Herbede, Nordflügel, Rittersaal 1985Haus Herbede, Nordflügel, Rittersaal 1988

Seit dem 30.09.1988 ist Haus Herbede als öffentliche Begegnungsstätte für jedermann zugänglich und steht der Allgemeinheit ganzjährig für Kultur- und Kommunikationszwecke zur Verfügung.

Zum gleichen Zeitpunkt wurde die am Haus vorbeiführende Schloßstrasse in Von-Elverfeldt-Allee umbenannt.

Die Verwaltung und der Betrieb des Hauses Herbede ist der von der Stadt Witten, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Förderverein Wittener Herrenhäuser  e. V. eigens hierfür gebildeten Haus Herbede Betriebs GmbH übertragen worden. 

Teile einer Rüstung aus der Zeit vermutlich vor 1500

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