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Industrie-Skulpturen
zurückDer Wasserlauf der Ruhr hat von alters her die Lebensbedingungen
seiner Anrainer entscheidend geprägt. Der Mensch hat sich die Ruhr im
Laufe der Zeit in unterschiedlicher Weise nutzbar gemacht: als
unerschöpfliches Trinkwasserreservoir, als Transportweg für die
Schifffahrt, als Energiequelle zur Stromerzeugung und zur Bewältigung
industrieller Fertigungsprozesse sowie als Anziehungspunkt für
Freizeit- und Erholungszwecke.
Um den verschiedenen Fluss- und Landschaftsnutzungen gerecht zu werden,
musste insbesondere in den letzten Jahrzehnten ein geordnetes Neben-
bzw. Miteinander der einzelnen Nutzungsarten gefunden werden. Dieses
ist im Landschaftsraum des mittleren Ruhrtals und hier insbesondere im
Bereich des Hauses Herbede mit seinem industriellen Umfeld in
hervorragender Weise gelungen. Zwischen der Öffentlichen Kultur- und
Begegnungsstätte Haus Herbede und den benachbarten
Industrie-Unternehmen Friedr. Lohmann GmbH und Dittmann und Neuhaus AG
hat sich ein gut-nachbarschaftliches Verhältnis entwickelt.
So wurde zwischen der Haus Herbede Betriebs GmbH und der Firma Friedr.
Lohmann GmbH, einem Unternehmen, das hochwertige Edelstähle produziert
und weltweit vertreibt, Mitte der 90er Jahre die Verabredung getroffen,
außer Dienst gestellte Produktionsgeräte als Industrie-Skulpturen im
Außenbereich zwischen dem Haus Herbede und dem werkseigenen
Mühlengraben der Firma Lohmann aufzustellen und damit die
Wasserkraftnutzung für die Stahlerzeugung in unmittelbarer
Nachbarschaft zur Freizeit- und Erholungsnutzung plastisch sichtbar zu
machen. In diesem Sinne hat sich der Industrie-Skulpturen-Park
inzwischen wie folgt entwickelt:
1995 aufgestellt
im Rahmen des 1. Herbeder Kunst- und Kulturdreiecks
das Kegelradgetriebe einer Francis-Wasserturbine
mit senkrechter Turbinenwelle, Turbinenregler und
Vorgelegewelle mit Kupplung zum Direktantrieb einer
Duo-Walzenstraße für warmgewalzte Bleche
Betriebszeit 1904 – 1992
1999 aufgestellt
vier Schrottkokillen
wurden als Gießformen für Blockguss eingesetzt
2003 aufgestellt
zum 15-jährigen Bestehen des Hauses Herbede als
Öffentliche Kultur- und Begegnungsstätte
das Kammwalzgerüst
wurde über die Francis-Wasser-Turbine mittels
Wasserkraft angetrieben.
Mit der Inbetriebnahme einer zweiten Walzenstraße im Jahre 1910 erfuhr
das Walz- und Hammerwerk der Firma Lohmann eine bedeutende Erweiterung.
Zur Ausrüstung gehörte u. a. dieses Kammwalzgerüst, das die
Kraftübertragung (Antrieb) der Unterwalze zur Oberwalze am
Vorwalzgerüst bewerkstelligte. Der 16 t schwere Koloss war bis zum Jahr
1966 im betrieblichen Einsatz und wurde dann gegen ein neues Aggregat
ausgewechselt. Danach, komplett überholt, diente das Walzgerüst bis zur
Auslagerung an den jetzigen Standort immer noch als Reserve.
Betriebszeit 1910 – 1966
2008 aufgestellt
zum 20-jährigen Bestehen des Hauses Herbede als
Öffentliche Kultur- und Begegnungsstätte
das Duo-Blechwalzgerüst
wurde über die Francis-Wasser-Turbine mittels Wasserkraft
angetrieben.
Mit dem Handrad konnte der Walzenspalt der Walzenstraße zur manuellen
Beschickung vor der Walze eingestellt werden.
Walzgerüst | bestehend aus zwei Walzenständern mit eingebauten Walzen (Ober- und Unterwalze) und der Anstellung zur Bestimmung des Walzspaltes. |
Walzendurchmesser | 630 mm |
Walzenballenlänge | 1300 mm |
Drehzahl | 60 U/min |
Gewicht Walzgerüst | 36 t |
Gewicht Walzenpaar | 8 t |
Gesamtgewicht einschl. Walzen und Unterkonstruktion |
42 t |
Betriebszeit von 1905 – 1962, dann Reserve